Wo denn nun…?
Was wäre aus Trio, Anfang der 1980er-Jahre im Zuge der Neuen Deutschen Welle sehr erfolgreich, wohl ohne den Casio VL-1 (auch als VL-Tone bekannt) geworden?
Casio, zuvor in erster Linie als Hersteller von Taschenrechnern und Uhren mit LCD-Display bekannt, stellte das kleine Keyboard Anfang der 1980er-Jahre her. Eines davon hatte Stephan Remmler geschenkt bekommen (mal heißt es, er habe das Teil von dem Hamburger Fotografen Peter Maltz bekommen, als Trio 1981 dort für Aufnahmen war, dann wieder, dass er es vom Musikproduzenten Klaus Voormann oder auch von einem Journalisten geschenkt bekommen habe).
In Großenkneten, wo die Band in einer WG zusammenlebte, spielte Remmler jedenfalls mit dem Casio-Keyboard herum, während Gerd „Kralle“ Krawinkel im Übungskeller irgendetwas Rockiges auf der Gitarre spielte. Remmler nahm die gespielten Akkorde auf und klimperte mit dem Preset „Piano“ herum, dazu spielte der Rhythmus „Rock-1“. Daraus entstand das Gerüst für das Stück „Da da da“. Der Text basiert auf der Beobachtung einer Beziehung im Umfeld von Stephan Remmler.
Da Trio nicht in großen Clubs spielen wollten, unternahmen sie eine Tour durch Schallplattenläden und kleinere Clubs in Deutschland, um ihr Album „Trio“ zu bewerben. Bei diesen Auftritten spielten sie auch das Stück „Da da da“, das auf dem im Oktober 1981 veröffentlichten Album noch nicht enthalten war (es wurde erst später bei einer Neuauflage des Albums auf der B-Seite mit aufgenommen). Da das minimalistische Stück beim Publikum gut ankam, beschloss Klaus Voormann, der neben seiner Tätigkeit als Produzent auch Aufgaben des Managers für Trio übernahm, es aufzunehmen und als Single zu veröffentlichen.
Trio nahmen Musik und Gesang im Züricher Studio der befreundeten Band Yello auf. In einem Studio in Berlin wurden anschließend dann noch Backgroundgesang und Kastagnetten von Annette Humpe und Hans-Joachim Behrendt von der Band Ideal, die Trio bei einem Auftritt im Berliner „Kant Kino“ im Dezember 1981 kennengelernt hatten, hinzugefügt.
Das fertige Stück wurde im Februar 1982 als Single veröffentlicht (auf der B-Seite der Single befand sich übrigens das Stück „Sabine Sabine Sabine“). Das Video entstand in der Kneipe „Wiener Eck“ in Berlin-Kreuzberg. Regisseur des Videos war Dieter Meier von Yello. Im Video ist eine Kneipenszene zu sehen. Die Kellnerin wurde von Annette Humpe gespielt.
Anfang April stieg die Single, die gut in die Hochzeit der Neuen Deutschen Welle passte, in die deutschen Singlecharts ein. Dort hielt sich das Stück sieben Wochen auf Platz 2, hinter Nicoles Siegertitel vom Grand Prix Eurovision de la Chanson „Ein bißchen Frieden“, der Anfang Juni vom Stück „Ebony & Ivory“ von Paul McCartney und Stevie Wonder abgelöst wurde. Neben dem Erfolg in Deutschland war das Stück auch in vielen Ländern Europas sowie weltweit erfolgreich.