Was macht eigentlich…? – Winfrid Trenkler

Um es vorweg zu nehmen – viele Infos über das, was Winfrid Trenkler heute macht, sind nicht zu bekommen. Er lebt als Rentner in Schweden, spielt gerne Klavier, hört verschiedene Musik und genießt sein Privatleben, wie er in einem Interview anlässlich der Verleihung des Schallwelle-Preises vor einigen Jahren wissen ließ.

Geboren am 13. April 1942 und aufgewachsen in Berlin, entdeckte Trenkler in jungen Jahren seine Liebe zur Musik. Im Alter von elf Jahren, nahmen seine Eltern ihn mit in die Oper „Tannhäuser“ von Richard Wagner, die ihn so sehr beeindruckte, dass er anfing, regelmäßig Oper und Klassik zu hören und Konzerte der Berliner Philharmoniker zu besuchen. Um an Karten für die Konzerte der Berliner Philharmoniker zu kommen, stand er als Jugendlicher lange vor der Konzertkasse an.

Später hörte er dann in erster Linie Rockmusik. Sein Studium wollte er mit einer Diplomarbeit abschließen, die den Beruf des Pop- und Rockmusikers zum Thema hatte. Dafür nutze er seine bereits vorhandenen Kontakte zu Rockmusikern und fertigte eine soziologische Studie über deren Leben und Arbeiten an. Die Studie hat er nie beendet – ob er sein Studium beendete, entzieht sich meiner Kenntnis.

In den 1960er-Jahren, Trenkler lebte inzwischen in Köln, schrieb er in der Wochenendausgabe des Kölner Stadtanzeigers Beiträge über Rockmusik. Außerdem verfasste er Plattenrezensionen und Berichte in der Zeitschrift Sounds. Anregungen holte er sich unter anderem in Großbritannien, wo er sich ab Mitte der 1960er-Jahre immer wieder mal aufhielt.

Mit seiner Pressemappe wurde er später beim Westdeutschen Rundfunk vorstellig. Dort bekam er mit dem „Pro Pop Music Shop“ seine erste eigene Sendung, die ab Januar 1971 zunächst zur Probe ausgestrahlt wurde. Ab März 1971 lief die Sendung, in der er progressive Rockmusik und elektronische Musik spielte, dann vierzehntägig.

Ab Sommer 1972 moderierte Trenkler beim WDR die Sendung „Rock In“, auch ein Format für Rockmusik, wobei Trenkler in erster Linie auch Künstler und ihre Musik vorstellte, die nicht in den Charts vertreten waren. Einen besonderen Stellenwert hatten in der Sendung Künstler des Krautrocks, die die Brücke schlugen zur Sendung „Schwingungen“, in der Trenkler ab Januar 1984 elektronische Musik spielte. Die Sendung wurde zunächst im vierzehntägigen Wechsel mit „Rock In“ und ab 1987 dann wöchentlich ausgestrahlt.

Zu den genannten Sendungen kam noch seine Moderatorentätigkeit in der Donnerstagsausgabe der ebenfalls vom WDR produzierten und von Ende 1973 bis Ende 1980 ausgestrahlten Jugendhörfunksendung „Radiothek“.

„Schwingungen“ wurde von Trenkler bis Ende März 1995 moderiert, dann wurde die Sendung im Zuge einer Programmreform beim WDR eingestellt. Trenkler verließ daraufhin den Sender und hob sein Projekt „Schwingungen – Radio auf CD“ aus der Taufe, bei dem er Abonnenten einmal im Monat mit einer CD versorgte, die Musik und Neuigkeiten aus der Welt der elektronischen Musik enthielt.

Anfang der 2000er-Jahre musste er sich aus gesundheitlichen Gründen schrittweise aus dem Projekt zurückziehen, behielt aber zunächst die Moderation bei. Ende 2003 beendete er sein Engagement bei „Schwingungen – Radio auf CD“, das in der Folge von Joerg Strawe weitergeführt wurde.

Neben seiner Tätigkeit als Moderator beim WDR war er auch bei der Deutschen Welle zu hören und als Autor tätig, nicht nur für den bereits erwähnten Kölner Stadtanzeiger und die Zeitschrift Sounds, sondern auch für andere Printmedien wie z. B. den Musik-Joker, der sich an der britischen Zeitschrift Melody Maker orientierte und einige Zeit erschien. Außerdem trat er als Moderator verschiedener Rockfestivals in Erscheinung.

Winfrid Trenkler wurde 2009 der Schallwelle-Ehrenpreis für sein Lebenswerk verliehen. Heute begeht er seinen 77. Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch und alles Gute!

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